Leon Dehon

"Ein Mensch mit großen Herzen"

Geboren wurde Leo Dehon 1843 in La Capelle (Nordfrankreich). Sein Vater war ein angesehener Gutsbesitzer, der wenig mit der Kirche zu tun haben wollte. Die Mutter war eine fromme Frau, die sich im Wohltätigkeitsverein der Pfarrgemeinde einsetzte.
Als der junge Leo den Wunsch äußert Priester zu werden, besteht der Vater aber darauf, dass er Jura studiert um Richter oder Rechtsanwalt zu werden.
Gegen den Widerstand seiner Eltern geht Leo Dehon nach Rom ins Priesterseminar. Neben dem Doktor in Jura, den er schon hat, holt sich der begabte junge Mann dort noch den Doktortitel in Philosophie, Theologie und Kirchenrecht. Noch prägender als die fachliche Ausbildung sind aber wohl die mystischen und spirituellen Erfahrungen, die er in diesen Jahren macht. Übrigens erlebt Leo Dehon auch als Stenograf das Erste Vatikanische Konzil mit.
Mit 25 Jahren wird er zum Priester geweiht. Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 betreut er Soldaten. 1871 wird er als Kaplan nach St. Quentin geschickt. Hier wird er mit der Ausbeutung und dem Elend der Arbeiter konfrontiert. Nach anfänglichem Zögern packt er dann aber beherzt an, und versucht mit viel Engagement Abhilfe zu schaffen. Er gründet eine Tagesstätte für Kinder und Jugendliche, ein Haus für Arbeiterfamilien, eine Zeitung...
Kurzum: Er stellt sich den Problemen der Industrialisierung, die mit ihren schlimmsten Auswirkungen gerade voll in Gang ist.
Er merkt aber bald, dass durch seine engagierte Hilfe seine eigene religiöse Besinnung, sowie Weiterbildung zu kurz kommen.
Die Idee für den Orden, der beides verbindet ist geboren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, gründet er die Gemeinschaft der Herz-Jesu-Priester.
Leo Dehon muss den Rest seines Lebens immer wieder um sein "Werk" kämpfen, da das Frankreich seiner Zeit geradezu fundamentalistisch antikirchlich und antiklerikal ist.
Trotzdem wächst die Gemeinschaft. Ender der 1880 er Jahre kann Pater Leo Dehon die ersten Missionare aussenden. Sie gehen in den Kongo, nach Brasilien, Ecuador, Finnland, Südafrika und Kamerun. 1925, im Alter von 82 Jahren, stirbt Leo Dehon. Sein Geist und sein Wahlspruch "Dein Reich komme" prägen die Ordensgemeinschaft bis heute.